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Konsequenzen Stromunterbruch auf Holzfeuerungsanlagen

Konsequenzen Stromunterbruch auf Holzfeuerungsanlagen

Holzfeuerungen Schweiz nimmt Stellung zum Verhalten von Holzfeuerungsanlagen bei einem Stromausfall

Allgemein

Mit einem Unterbruch der Stromversorgung muss jederzeit gerechnet werden. Daher haben unsere Feuerungen verschiedene Sicherheitseinrichtungen, die auch im stromlosen Zustand funktionieren.

  • Anlagen neueren Erstellungsdatums (ca. ab 2012) sind im geforderten Leistungsbereich (bis 500 kW) nach der EN 303-5 durch eine benannte Stelle geprüft worden.
  • Anlagen grösser 500 kW neueren Erstellungsdatums sind in Anlehnung nach der EN 303-5 ausgeführt
  • Sämtliche, auch unsere älteren Feuerungen, entsprechen der EN 12828 (Schmid spezifisch)

Rückbrandschutz

Es muss in allen Fällen sichergestellt sein, dass das Wassernetz mit dem in den Normen definierten Wasserdruck funktioniert. Ansonsten muss ein Notfallkonzept, mittels in der Heizzentrale bereitgestelltem Löschwasser erstellt werden.
Sollte die Anlage im Betrieb von einem Stromunterbruch betroffen sein, ist einerseits an der Zuführschnecke ein Löschwasserventil montiert das thermomechanisch bei Überschreiten der eingestellten Temperatur (i.d.R. 55-65°C) Wasser in die Zuführschnecke leitet, um einen Rückbrand zu verhindern. Wenn die eingestellte Temperatur wieder unterschritten wird, stellt die Wasserzufuhr ab. Ebenfalls werden die ausgeschalteten Ventilatoren dazu führen, dass das Feuer im Brennraum erlischt. Zudem ist ein Brandschutzschieber / Brandschutzklappe installiert, der in elektrischer Ausführung im stromlosen Zustand über die Stellmotoren mit Federrücklauf oder in pneumatischer Ausführung mit der restlichen Druckluft im Drucklufttank oder in hydraulischer Ausführung mit dem Druck im Druckspeicher, die Zuführschnecke vom Materialtransport trennt.
Bei Feuerungen, die eine Zellradschleuse anstelle eines Brandschutzschiebers installiert haben, ist die Rückbrandsicherung aufgrund der Bauform gewährleistet. Zellradschleusen mit Gummilamellen sind regelmässig und nach jedem Rückbrand auf Verschleiss (verbrannte Gummilamellen) zu überprüfen.

Ueberhitzung WT und Umlaufwasser

Die Wassertemperatur im Wärmetauscher wird nach dem Ausschalten der Kesselpumpe schnell steigen und somit der Druck im System. Hier ist ein Sicherheitsventil montiert, das den entstehenden Überdruck ablässt. Je nach Ausführung ist eine Thermische Ablaufsicherung verbaut. Dies ist ein Sicherheitswärmetauscher, der im Wärmertauscher verbaut ist. Über diesen wird mittels Leitungswasser das Kesselwasser heruntergekühlt. Der Schaltpunkt liegt zwischen 95 -103°C (Herstellerabhängig).
Vor Wiederinbetriebnahme der Anlage muss geprüft werden ob noch genug Wasserdruck vorhanden ist und gegeben falls Wasser nachgefüllt und ev. das System entlüftet werden muss. Ebenfalls muss geprüft werden, obn das Löschventil wieder dicht ist und das Wasser, welches noch im Transportsystem ist, abgelassen ist.. Auch das thermische Ablaufsicherungsventil muss auf Dichtigkeit kontrolliert werden, da sonst ein Verkalken des Wärmetauschers droht.
Zusätzlich wird der Sicherheitstemperaturbegrenzer ausgelöst. Dieser ist am Gerät direkt zu quittieren, bevor die Störmeldung quittiert und die Anlage wieder gestartet werden kann.

angekündigter Stromunterbruch

Bei einem angekündigten Stromunterbruch ist die Feuerung vorher auszuschalten damit die Feuerraumtemperatur zum Zeitpunkt des Unterbruchs unter 100°C liegt. Touch-Steuerungen können über die Funktion Feuerung AUS im Vorfeld auf AUS gestellt werden.
Somit wird verhindert das der Wasserdruck aufgrund hoher Temperaturen steigt und das Sicherheitsventil auslösen muss.
Alternativ könnte eine USV (Notstromversorgung) für die Kesselpumpe (230V) und die Steuerung installiert werden. Solange das Wasser zirkuliert und Wärme abgegeben werden kann (z.B. in einen Speicher), wird die Temperatur im Kessel nicht so weit steigen, dass das Sicherheitsventil ausgelöst wird.

Steuerung

Zu beachten ist noch, dass nach einem Stromunterbruch, dass das SPS-Hauptmodul die Parametereinstellungen verlieren könnte, oder, besonders bei älteren Steuerungsgenerationen, hardwaremässig ausfallen könnte.
In diesem Fall müsste das Programm neu geladen und ein Austausch-Hauptmodul vom Hersteller eingebaut werden. Ansonsten das SPS-Programm neu aufstarten und die Einstellparameter gemäss aktuellem Parameterblatt neu eingeben.
Nach einem Stromausfall muss die Zeit wieder frisch eingegeben werden, Parameter und Programme sollten grundsätzlich nicht verloren gehen.

Disclaimer

Sämtliche Angaben sind ohne Gewähr. Kundenspezifische Anpassungen können nicht auf die Konsequenzen eines Stromunterbruchs beurteilt werden. Es muss auch davon ausgegangen werden, dass Anlagen älteren Datums
teilweise nicht gemäss den neusten Sicherheitsvorschriften betrieben werden.